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Hanna - Kriegsjahre einer Krankenschwester

Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass ich mich für die Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges in besonderer Weise interessiere. Immerhin spielen auch einige meiner Geschichten in dieser Zeit.

Daher habe ich schon sehnsüchtig auf die Veröffentlichung dieses Romans von Sandra Jungen gewartet, beleuchtet sie doch mit ihrer Geschichte einen Berufszweig, der mir bis jetzt komplett verborgen war.

Schon der Einstieg in die Geschichte beginnt mit einem Abschied. Dem Abschied von zuhause. Und so gehe ich auf eine Reise ins Ungewisse mit Hanna, einer jungen Krankenschwester, die ganz andere Pläne hatte und nun der Wehrmacht dienen muss.

Gemeinsam mit ihr erlebe ich tagelange Zugfahrten, von denen sie nicht weiß, wo sie enden werden. Sie kennt ihre Aufgabe und dient dem Regime. Dabei hinterfragt sie manches nicht, was ihr erst viel später schließlich seltsam vorkommt. In einigen Situationen, die mir während des Lesens begegneten, dachte ich, dass es auch heute wieder viele Menschen gibt, die einfach das mitmachen, was irgendwelche Propagandisten vorgeben - ohne es zu hinterfragen. Ihnen allen würde ich ein Gespräch mit Hanna empfehlen.

 

Es gibt einige Stellen im Buch, die mich besonders beeindruckt haben: Zum einen die Begegnung mit einem Soldaten im Zug, die in unnachahmlicher Weise Angst und Hoffnung vereint. Und dann all die Zusammenkünfte mit Clemens in München, den ich sofort ins Herz geschlossen habe.

 

In einigen Momenten saß ich vor dem Buch mit Tränen in den Augen, weil ich immer wieder das Gefühl hatte, Hannas Regungen in mir selbst zu spüren.

Hier beginnt dann auch das Lob für die Autorin. Sandra Jungen schafft es in ihrem Debütroman, mich mitzunehmen in die schlimmste Zeit der deutschen Geschichte. Dabei verbindet sie mich durch die klug gewählten Worte mit ihrer Protagonistin. Mit Hanna zusammen begegne ich den unterschiedlichsten Menschen. Einmal schlägt die Autorin sanfte Töne an, dann wieder geht es rau und herzlos zu. All das in einer unvergleichlichen Mischung der Gefühle. Und so bekomme ich im Laufe der Geschichte einen wirklich umfassenden Einblick in das Leben von Hanna, der Großmutter der Autorin. Mein Dank gilt der "alten Dame", dass sie sich bereit erklärt hat, über all die Momente zu reden, die sie sicher zu dem Menschen gemacht haben, der sie heute ist.

Ich bin wirklich froh, dieses Buch gelesen zu haben, das im Rhein-Mosel-Verlag erschienen ist und kann es nur wärmstens empfehlen.






Schülerworkshops, Zeitgeschichte, Geschichtsunterricht, Zweiter Weltkrieg, NS-Zeit, Zeitzeugen



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